Hallo liebe Glückerei-Fans,

Wir hoffen, ihr seid gut ins neue Jahr gerutscht! :-)

Heute wollen wir euch eine kleine Geschichte erzählen:

Ein Priester saß in einem Kaffeehaus in Wien und trank einen großen Braunen, wie er in Wien genannt wird. Dazu ein Glas mit Wasser. Nach dem ersten Schluck setzte sich ein junger Mann zu ihm, schaute ihn mit großen Augen an und sagte: „Gestatten sie? Sie sind doch Priester. Das mit der Kirche und dem Glauben ist doch längst überholt. Was können sie den Menschen schon geben?“

Der Priester stellte seine Tasse zurück auf die Untertasse und lächelte dem jungen Mann ins Gesicht.

„Ich gebe den Menschen etwas, was sehr wertvoll ist, was man aber weder kaufen, selber machen oder bei Amazon bestellen kann.“ – Erstaunt fragte der junge Mann: „Da bin ich aber gespannt, was das sein soll.“

Der Priester sagte darauf: „Wenn ich ihnen das Wort dafür sage, werden sie es vermutlich nicht verstehen oder ablehnen. Man braucht es oft, besonders in schwierigen Situationen, und es ist wirklich nicht leicht zu bekommen. Und weil es nicht so leicht zu bekommen ist, ist es irgendwie auch Mangelware, und die Menschen sehnen sich eigentlich danach. Aber weil es Mangelware ist, gibt es so viele, die unglücklich, unzufrieden und manchmal verzweifelt sind.“

Der junge Mann beugte sich vor und schaute dem Priester in die Augen. „Nun spannen sie mich nicht auf die Folter und sagen Sie mir, wovon sie reden.“

„Es ist Trost,“ sagte der Priester. „Das dazugehörige Verb lautet: trösten. Wie oft habe ich Menschen gesehen, die, wenn sie getröstet waren, wieder mit Zuversicht in die Zukunft schauen konnten. Das ist das, was ich gebe.“ – „Ach“, sagte der junge Mann und winkte dabei ab, „das ist doch Schnee von gestern, religiöses Opium, eine Droge.“

„Warum sind sie hier im Kaffeehaus und haben sich zu mir gesetzt?“ fragte der Priester überraschend. – „Ehrlich gesagt, ich habe mich eben mit meiner Freundin heftig gestritten und bin davongelaufen.“ – „Und nun?“ fragte der Priester. „Wie soll es jetzt weiter gehen?“ – „Ich weiß es nicht. Jedenfalls werde ich mit ihr Schluss machen.“ – „Macht sie das glücklich?“ – „Nein, natürlich nicht.“ – „Dann gehen sie doch einfach zu ihr zurück und sagen ihr ins Gesicht wie traurig sie sind, wenn es zum Streit zwischen ihnen und ihr kommt.“ – „Nein, das mache ich auf keinen Fall,“ sagte der junge Mann mit erhobenen Händen. – „Sie trauen sich vermutlich nicht und denken, sie verlieren dabei etwas. – Aber vielleicht gewinnen sie dadurch sehr viel.“

Der junge Mann lehnte sich in seinen Stuhl zurück und streckte die Beine von sich. Mit ineinander verschränkten Armen sagte er: „Vielleicht haben sie Recht und ich bin nur zu feige dazu. Aber warum reden wir jetzt eigentlich über mich? Wir waren doch bei dem Wort Trost stehengeblieben; wovon ich nichts halte.“

„Eben genau darüber haben wir gesprochen. Trost kommt von sich trauen, etwas wagen, wozu man sich eigentlich nicht traut, weil Angst, Hochmut oder Stolz uns daran hindern. Also trauen sie sich und gehen sie zu ihr.“

Der junge Mann schaute den Priester verblüfft an, reichte ihm die Hand uns sagte nur ein Wort: „Danke,“ stand auf und ging getröstet davon.

Ihr Lieben,
unterschätzt bitte niemals die Kraft, die im diesem kleinen Wörtchen „Trost“ steckt. Und Trost entsteht meist, wenn sich zwei Menschen treffen und ehrlich über ihre Gefühle sprechen.

Denn dadurch entsteht eine Verbindung zwischen diesen beiden Menschen, die tiefer und stabiler ist, als jene oberflächliche „Verliebtheit“, die nur aus gegenseitiger Anziehung besteht.

Wenn dein Liebes-Kandidat sich unfair und verletzend verhält, dann traue dich, überwinde deinen Stolz und sage ihm, ganz ohne Wut und Aggressionen: „Das, was du gesagt/getan hast, hat mich wirklich verletzt.“

Wenn er auch nur über einen Funken von Anstand und Moral verfügt, wird er sich bei dir entschuldigen. Und genau das bringt euch beide wieder viel näher zusammen.
Das Gleiche gilt auch für Unstimmigkeiten und Streit in der Familie, sowie unter Freunden. Eventuell ist ja gerade an Weinachten, bei dem einen oder anderen, ein Familienstreit eskaliert.
Traut euch und geht wieder auf einander zu, ohne Groll, zeigt euere Gefühle, nehmt euch liebevoll in den Arm und sagt danke, dass es den anderen gibt. So spendet ihr euerer und der Seele des anderen innigen „Trost“.
Wir hoffen, liebe Glückerei-Fans, wir können euch dadurch zum Jahresanfang einen wichtigen Gedanken auf den Weg ins Jahre 2025 mitgeben.
Wir wünschen euch für das neue Jahr alles erdenklich Gute!

Passt auf euch auf.

Ganz liebe Grüße,

Euer Glückerei-Team